Gedenkandacht 2022
Die Gedenkandacht wurde auch 2022 wieder im Onlineformat durchgeführt.
Hier der Link zum Video. https://youtu.be/OcL337pL0F0
Die Gedenkandacht wurde auch 2022 wieder im Onlineformat durchgeführt.
Hier der Link zum Video. https://youtu.be/OcL337pL0F0
Die Stadt Viernheim hat ein Projekt zur Innenstadtbelebung ins Leben gerufen. Bis Ende 2023 werden Begegnungen stattfinden, die unter verschiedenen thematischen Schwerpunkten stehen. „Viernheim Connected“ wird vom Lernmobil unter der Leitung von Selma Emekci organisiert und soll Vereine, Organisationen und Menschen miteinander in Kontakt bringen.
Den Auftakt machte am 3. November 2022 der Hospizverein, zusammen mit den Integrationslotsinnen des Lernmobils und Frauen aus dem Moscheeverein. Unter dem Motto „Zeit des Teilens“ stellten sie ihre Arbeit und ihr Engagement vor.
Das Ziel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lernmobils ist es, sich für ein gutes Miteinander und gegenseitigen Respekt über alle Grenzen hinweg einzusetzen.
Auch die Sterbebegleitung sollte unabhängig von Herkunft, Konfession oder Gender sein. So hat auch der Viernheimer Hospizverein ein Netzwerk aufgebaut, um ohne kulturelle Schranken Sterbende und ihre Angehörigen zu betreuen. Doch oft scheitert eine Begleitung an den Hürden der Sprache, an fremden Gebräuchen oder unbekannten Traditionen.
Der Vormittag auf dem Rovigoplatz diente zur Information der Öffentlichkeit, trug aber auch dazu bei, sich besser kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen, mit der Perspektive auch ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen aus anderen Kulturkreisen ausbilden zu können und damit die Hospizarbeit in Viernheim noch besser und breiter aufzustellen.
Wencke Stülpner
Die meisten Menschen wünschen sich, ihr Lebensende in gewohnter Umgebung und im Kreis ihrer Angehörigen zu erleben. Doch das Sterben macht uns oft sprach- und hilflos. Am Samstag, den 29. Oktober 2022, fand zum ersten Mal ein Letzte Hilfe Kurs des Hospizvereins statt. In der Senioren- Begegnungsstätte vermittelten die Koordinatorinnen Claudia Möller und Sabine Engelmann wichtige Grundlagen, um selbstbewusster mit Schwerstkranken und Sterbenden im eigenen Umfeld umgehen zu können.
Für die in diesem Jahr neuen Ehrenamtlichen des Hospizvereins, war dieser Kurs ein Pflichttermin im Rahmen ihrer Ausbildung. Doch auch Interessierte und pflegende Angehörige profitierten von der Vermittlung von Pflegetipps und Handgriffen rund um die Sterbebegleitung. Achtsame, angstfreie Zuwendung ist die Basis einer guten Sterbebegleitung zu Hause und die kann man lernen. Diese Gewissheit konnten die Kursleiterinnen an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitergeben.
Der Letzte Hilfe Kurs besteht aus vier Modulen zu je 45 Minuten:
Sterben als Teil des Lebens
Vorsorgen undEntscheiden
Leiden lindern Abschied nehmen
Er wendet sich an Einzelpersonen, Gruppen, Vereine und Betriebe.
Das vierstündige Seminar wird im neuen Jahr über die VHS wieder angeboten, kann aber für Gruppen auch direkt über den Hospizverein gebucht werden.
Annlässlich des Deutschen Hospiztages richtete der ambulante Hospizverein Verein gemeinsam mit dem Hospiz Schwester Paterna und dem Palliativteam Weinheim eine Filmvorführung aus. Am 12. Oktober 2022 zeigte das Moderne Theater Weinheim den Film „In Liebe lassen“.
Viele Menschen haben Angst sich mit dem Thema Sterben auseinanderzusetzen. Dass das Sterben zum Leben dazu gehört, können nur wenige annehmen. Der französiche Spielfilm „In Liebe lassen“ setzt sich auf einfühlsame Weise damit auseinander, dass die letzte Lebensphase eines jeden sehr lebendig und erfüllend sein kann.
Vor der Filmvorführung hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, mit den beiden Teamleiterinnen sowohl unseres ambulanten Dienstes, als auch des stationären Hospizes und des Palliativteams ins Gespräch zu kommen und sich über Erfahrungen und Ängste auszutauschen. Für dieses „Get together“ stellte der Kinobetreiber des Modernen Theaters in Weinheim, Herr Speiser, Getränke und Snacks zur Verfügung.
Mit der Filmvorführung im Rahmen des Welthospiztages und des Deutschen Hospiztages konnte die wertvolle Hospizarbeit thematisiert und wertgeschätzt werden.
Wencke Stülpner
Der Welthospiztag findet in diesem Jahr am 8.Oktober statt, der Tag wird in Deutschland am 14.Oktober begangen. Das Motto 2022 lautet: „Hospiz kann mehr.“ Vor dem Hintergrund der anhaltenden Sterbehilfedebatten wollen die Hospizeinrichtungen und -Vereine zeigen, was Hospizarbeit und Palliativversorgung zu leisten vermögen. Das Motto ist zudem Hinweis auf die lange Geschichte
der Hospizbewegung und steht außerdem für die hospizliche Praxis, durch entsprechende Trauerangebote über den Tod hinaus für die Angehörigen da zu sein. „Hospiz kann mehr“ ist auch ein Anspruch der haupt- und ehrenamtlich Tätigen, in krisenhaften Zeiten über den hospizlichen Tellerrand hinauszuschauen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Was ist Würde?
Auch im Viernheimer Hospizverein, nehmen die Koordinatorinnen und die Begleiter*Innen ihre Aufgaben sehr ernst. Am 24. und 25. September haben zwanzig Damen und Herren an der Fortbildung „Würdezentrierte Therapie“ teilgenommen.
Die Veranstaltung brachte die alten und die neuen Ehrenamtlichen im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen zum Kennenlernen zusammen und vermittelte ihnen Impulse, sich unheilbar kranken Menschen einfühlsam zuzuwenden und deren Würdegefühl zu stärken.
Ein kanadisches Team um den Wissenschaftler Dr. Harvey Max Chochinov forschte in den 1990er Jahren erstmals um die Bedeutung von Lebensqualität undPatientenwürde in der medizinischen Versorgung, darüber welche Ängste Patienten umtreiben und wie man diesen in der Pflege und Begleitung am besten begegnet.
Die Begleiterinnen und Begleiter des Hospizvereins Viernheim erhielten von der Referentin Frau Dr. Swantje Goebel vom Würdezentrum Frankfurt zahlreiche Anregungen und einen Fragenkatalog an die Hand, um mit Menschen an deren Lebensende darüber ins Gespräch zu kommen, was ihnen im Leben und im Sterben besonders wichtig war und ist.
Was macht mich lebendig?
Was macht mich aus? Was macht es mit mir, wenn ich (krankheitsbedingt) meine Fähigkeiten verliere? Bin ich sterbenskrank noch eine Persönlichkeit? Was verletzt, bzw. was stärkt mein Würdegefühl?Die würdezentrierte Therapie nach Dr. Chochinov respektiert das Selbstbild der Patienten, begegnet ihnen mit maximaler Aufmerksamkeit, versucht Normalität und Selbstbestimmung schwerstkranker, dementer und sterbender Menschen zu erhalten. Dank eines Fragenkanons können Begleiterinnen und Pflegende persönliches über ihre Patienten erfahren. Sie lernen umzusetzen, was zu tun ist, um deren Würde zu erhalten oder diese an sie zurückzugeben. Die Würdeforschung und die würdezentrierte Therapie tragen in der Versorgung alter, kranker und sterbender Menschen dazu bei, Achtung, Respekt und Menschlichkeit, den dringend nötigen Raum zu geben.
Das Team der Ehrenamtlichen des Hospizvereins lebt dieses achtsame Miteinander. Das war auch beim abendlichen Ausklang der Fortbildung zu spüren. Sieben Damen und Herren erhielten im Rahmen der Veranstaltung die Zertifikate für ihre Ausbildung zum Hospizbegleiter und wurden gerne in das Team um die Koordinatorinnen Claudia Möller und Sabine Engelmann aufgenommen.
Frau Christel Schuhmacher wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft im Hospizverein und vor allem für ihr unermüdliches Engagement im Trauercafé geehrt. 20 Jahre schon steht Frau Schuhmacher Trauernden zur Seite und hilft ihnen zurück in ein Leben ohne ihre geliebten verstorbenen Menschen. Selbst unter Coronabedingungen hat Frau Schuhmacher ohne die persönliche Treffen im Trauercafé, konsequent per Telefon, Briefkarten und mit kleinen Grüßen den Kontakt zu den Betroffenen gehalten.
Am 21.9 fand die 26. ordentliche Mitgliederversammlung für 2022 im evangelischen Gemeindezentrum in der Saarlandstraße statt.
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Abweichungen wurde diesmal wieder in der gewohnten Versammlungsstätte getagt. 2020 wurde die Mitgliederversammlung schriftlich durchgeführt, 2021 tagten wir mit großem räumlichen Abstand in der Apostelkirche.
Zunächst gab es Berichte der Vorsitzenden, der Schatzmeisterin, der Koordinatorinnen und der Kassenprüferinnen. Die Situation des Vereins ist solide.
Es fällt auf, das aktuell viele Anfragen für eine Begleitung sehr spät kommen und die Begleitung dadurch oft sehr kurz sind. Es wurde darauf hingewiesen, dass die ehrenamtlichen Hospizbegleiter alle geimpft und mit den notwendigen Hygienemaßnahmen vertraut sind. Eine Begleitung ist weiterhin in vollem Umfang auch längerfristig möglich.
Danach wurde über die geänderte Verfassung abgestimmt, die einstimmig angenommen wurde.
Der Vorstand wurde entlastet.
Anschließend stand die Neuwahl des Vorstandes an.
Zum Schluss wurde ehrenamtlichen Mitarbeitern und Vereinsmitgliedern, die seit mehr als 25 Jahren im Verein sind, eine Ehrenurkunde und eine Rose überreicht.
Einmal jährlich treffen sich die Begleiterinnen und Begleiter des Viernheimer Hospizvereins in der Regel zu einem gemeinsamen Abendessen. In diesem Jahr luden die Koordinatorinnen Claudia Möller und Sabine Engelmann die Ehrenamtlichen zu einer besonderen Teambildungsmaßnahme ein.
Am 01. August traf sich die Gruppe zu einer Draisinenfahrt von Mörlenbach nach Waldmichelbach und zurück. Auf der alten, denkmalgeschützten Bahntrasse traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer feste in die Pedale und hatten dabei sichtlich ihr Vergnügen. Die Fahrt führt über drei Viadukte und zwei Tunnel und bietet entlang der wunderschönen Landschaft viele Ausblicke über das Odenwälder Bergland. Dank der Unterstützung von Elektromotoren wurden auch die Steigungen gemeinsam gemeistert und der außergewöhnliche Ausflug war ein bewegtes, aber dennoch entspanntes Ereignis. Es galt dabei auch die neuen Damen und Herren, die gerade ihren Hospizbegleiter-Kurs absolviert haben, im Team zu begrüßen und sich besser kennenzulernen.
Am 24/25. September findet für die aktiven und sehr motivierten Sterbebegleiterinnen und Begleiter ein Fortbildungswochenende zum Thema würdezentrierte Sterbebegleitung statt. Dozenten des Frankfurter Würdezentrums gestalten die Veranstaltung für alle Ehrenamtlichen. Zu diesem Anlass erhalten die Absolvent*Innen der diesjährigen Hospizbegleiterausbildung auch ihre Diplome.
Am 29. Oktober leiten die Koordinatorinnen in der Volkshochschule Viernheim einen Kurs „Letzte Hilfe“.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Viernheimer Hospizvereins setzen sich regelmäßig und intensiv mit den vielfältigen Fragen und Problemen im Umfeld von Krankheit, Sterben und Tod auseinander. Sie legen viel Wert auf Aus- und Weiterbildung an Hand der Grundsätze von Palliative Care. Die Bereiche der medizinischen Versorgung sind dabei ebenso wichtig, wie die achtsame Kommunikation mit Patienten und Angehörigen, sowie ethische und konfessionelle Gesichtspunkte.
(Wencke Stülpner)