Ist Demenz vermeidbar?

Vortrag von Dr. phil. Ch. Rott in der Kulturscheune am, 24.Oktober 2019


In einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden, nimmt folglich auch die Zahl der Menschen zu, die in der Bewältigung ihres Alltags auf Unterstützung angewiesen sind. Das gilt ganz besonders auch für Menschen mit Demenz.Dr Rott

Die Wissenschaft hat trotz intensiver Forschungen bis heute keine Therapie entwickeln können, die zu Prävention oder gar heilenden Behandlung einer ausgeprägten Demenz geeignet wäre.

Die Erkrankung verläuft individuell sehr unterschiedlich und stellt in ihrem Verlauf Patienten und ihre Angehörigen vor große Herausforderungen. Verminderte kognitive Fähigkeiten, ein weniger leistungsfähiges (Kurzzeit-) Gedächtnis und weniger werdende motorische Fähigkeiten führen zu einem schleichenden Verlust von Persönlichkeit und Eigenständigkeit der Patienten. Darauf folgen häufig mangelnde soziale Kontakte, psychosomatische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Zahlreiche Studien belegen, dass es für Demenz einige Risikofaktoren gibt, die die Entstehung dieser schwerwiegenden Krankheit fördern. Diese sind Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und körperliche Inaktivität. Auch Depressionen, Rauchen und ein niedriger Bildungsstand können eine Rolle spielen. Neueste Forschungen zeigen, dass auch Hörverlust und soziale Isolation Risikofaktoren für eine Demenz darstellen. Genau betrachtet hängen die Faktoren häufig voneinander ab oder bedingen sich gegenseitig. Jedoch ist die Demenz kein unausweichliches Schicksal! Der Referent Dr. Rott ist lange in der Langlebigkeits- und Hundertjährigen Forschung tätig gewesen und stellt in seinen Ausführungen dar, dass rund 1/3 der Demenzerkrankungen von den genannten Risikofaktoren abhängen. Ein ausgewogener Lebensstil, soziale Kontakte, Gedächtnistraining (z. B. mit Spielen und Rätseln), eine gesunde, mediterrane Ernährung, sowie ausreichend Schlaf können die Bereitschaft im Alter dement zu werden, vermindern. Ein besonderes Augenmerk sollte vorbeugend und therapierend auf körperlicher Ertüchtigung liegen. Studien und Versuche belegen, dass zwar keine Medikamente, aber viel Bewegung, den Abbau von Demenz verursachender Plaque an den Gefäßen im Gehirn vermindert.

Fazit des Vortrags ist für die zahlreichen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer: Regelmäßiger leichter Sport (z. B. Wandern, Radfahren) auch im Alter, gymnastische Übungen und Koordinationstraining werden eine Demenz nicht heilen, wirken aber bewiesener Maßen vorbeugend und können die Entwicklung einer Demenz verzögern.